Fast 700 Jahre alt ist die Wallfahrt „Zum Heiligen Blut“. Diese gab der Stadt nicht nur einen Teil ihres Namens, sondern prägt sie bis zum heutigen Tag. Während der vierwöchigen Hauptwallfahrtszeit, die eine Woche nach Pfingsten beginnt, strömen zehntausende von Pilgern in die Stadt. Besonders die Fußwallfahrer aus Fulda-Eichsfeld und Köln ragen mit mehreren hundert Teilnehmern heraus. Die Wallfahrt geht auf das Missgeschick eines Priesters zurück. Dieser stieß im Jahr 1330 versehentlich während der Feier der Hl. Messe den Kelch mit dem bereits konsekrierten Wein um. Dieser ergoss sich auf ein Altartuch, das Korporale. Darauf zeichnete sich das Bild des Gekreuzigten ab. Dieses war umgeben von elf mit Dornen gekrönten Häuptern. Das Korporale befindet sich im Blutaltar der Wallfahrtsbasilika, welcher zu Beginn der Hauptwallfahrtszeit im Eröffnungsgottesdienst geöffnet wird.
Rund 40.000 Pilger besuchen jährlich Walldürn - den größten eucharistischen Wallfahrtsort in Deutschland! Ziel der Pilger der Walldürner Wallfahrt ist bis heute der Heilig-Blut-Altar.
Die jährliche Hauptwallfahrtszeit erstreckt sich über vier Wochen und beginnt immer am Sonntag nach Pfingsten, mit dem Fest der Heiligen Dreifaltigkeit. In dieser Zeit kommen rund hundert Fußwallfahrtsgruppen nach Walldürn, die oftmals mehrere Tage unterwegs sind. Immer wieder wird von Gläubigen das Wallfahren neu entdeckt und durchgeführt.
Die Fulda-Eichsfeld-Prozession führt jährlich über 1.000 Pilger nach Walldürn und hatte ihren Ursprung im Jahr 1682 in der Walldürner Partnergemeinde Küllstedt. Aber auch viele Bus-, Zweirad- und PKW-Pilger kommen in diesen vier Wochen mit ihren Anliegen nach Walldürn.
Die Sonn- und Feiertage werden besonders festlich begangen. Bischöfe aus verschiedenen Bistümern Deutschlands und auch aus dem Ausland zelebrieren die Gottesdienste an den kirchlichen Hochfesten.
An Fronleichnam und eine Woche später am Großen Blutfeiertag – einem örtlichen Feiertag, der nur in Walldürn begangen wird - finden darüber hinaus die großen Prozessionen durch die festlich geschmückten Straßen statt.
Die Lichterprozessionen zur Abendzeit bieten den vielen Pilgern einen beeindruckenden Ausklang eines ereignisreichen Wallfahrtstages.
Am fünften Sonntag nach Pfingsten endet die vierwöchige Kernwallfahrtszeit. Viele Pilgergruppen kommen jedoch das ganze Jahr über nach Walldürn. Und es sind nicht nur die Älteren, die den Weg zum Wallfahrtsort in den Odenwald finden. Vermehrt bezeugen auch junge Menschen ihren Glauben, insbesondere bei den zahlreichen Fußwallfahrten.