Die barocke und mit odenwaldtypischen Buntsandsteinen erbaute Wallfahrtskirche wurde zwischen den Jahren 1698 und 1728 erbaut. Nach dem Blutwunder von Walldürn im Jahre 1330 entstand die Wallfahrt nach Walldürn. Die Wallfahrtsbasilika mit dem darin aufbewahrten Blutwunder wurde im Laufe der Jahre zum größten eucharistischen Wallfahrtsort in Deutschland.
Die Basilika ist ein Bau aus rotem Sandstein. Sie besitzt ein Querhaus und einen dreiseitig geschlossenen Chor, an dessen Seiten die beiden mit Laternen bekrönten Türme platziert sind. Chor, Querhaus und Langhaus sind mit abgewalmten Dächern gedeckt. Die Ecken sind mit Pilastern gegliedert. Ursprünglich sollten die Außenwände verputzt werden, was aber nie verwirklicht wurde.
Bereits im Jahr 1445 bestätigte Papst Eugen IV. das Wunder und gewährte einen Ablass, was die Wallfahrt förderte. 1497 war eine Vergrößerung der Kirche notwendig. Sie hatte nun fünf Altäre, darunter den Blutaltar mit dem Korporale. Die Reformation hielt in Walldürn keinen Einzug, allerdings ließ die Beteiligung an der Wallfahrt stark nach. Um 1600 nahm der Pilgerstrom allmählich wieder zu, weswegen 1626 die Kirche umgebaut wurde und drei neue Altäre erhielt. Nach dem Dreißigjährigen Krieg blühte die Wallfahrt weiter auf, so dass die Kirche zu klein wurde. Oberamtmann Johann Franz Sebastian von Ostein sprach sich bei seinem Onkel Erzbischof Lothar Franz von Schönborn für einen Neubau aus. Der Bau wurde im Wesentlichen zwischen 1698 und 1714 ausgeführt, die Ausstattung folgte bis 1728. Sie besticht durch die prächtige Barockausstattung nach italienischer Art
Am 16. Februar 1962 wurde das Kirchengebäude durch den damaligen Papst Johannes XXIII. zur "Basilika minor" erhoben.
Erwähnenswert sind die beiden Kirchtürme mit Höhen von über 60m. An der Stelle, wo sich der nördliche Turm und das linke Seitenschiff erheben, stand um 1300 eine kleine gotische Kirche, St. Georg gewiehen. In diesem geschah nach der Überlieferung 1330 das Walldürner "Hl. Blut Wunder".
Auf dem Wallfahrtsplatz, der im Jahre 1950 angelegt wurde, versammeln sich alljährlich Tausende von Pilgern zu den großen Gottesdiensten während der Wallfahrtszeit. Der Wallfahrtsplatz wird überragt von einem hohen Kreuz. Von einer schlanken Säule grüßt die Madonna vom Jahre 1704.
Die Hauptwallfahrtszeit beginnt jährlich am Sonntag nach Pfingsten und hält vier Wochen Walldürn mit jährlich über 80 000 Pilgern auf Trab. Ein unvergessliches Erlebnis!
Unser ganz speziellerTipp!
"Was macht der Drache in der Kirche?" - der etwas andere Kirchenführer von Kindern. Dieser liegt in der Wallfahrtsbasilika aus und kann dort käuflich erworben werden.