Eine Säule mit einer Szene aus dem Leidensweg Jesus im Walldürner Stadtwald

10. Station - Jesus wird seiner Kleider beraubt

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10. Station - die Säule zeigt folgendes: Jesus wird seiner Kleider beraubt

Bibelstelle Joh 19, 23-24

Nachdem die Soldaten Jesus ans Kreuz geschlagen hatten, nahmen sie seine Kleider und machten vier Teile daraus, für jeden Soldaten einen. Sie nahmen auch sein Untergewand, das von oben her ganz durchgewebt und ohne Naht war. Sie sagten zueinander: "Wir wollen es nicht zerteilen, sondern darum losen, wem es gehören soll." So sollte sich das Schriftwort erfüllen: Sie verteilten meine Kleider unter sich und warfen das Los um mein Gewand. Dies führten die Soldaten aus.

Betrachtung

Während Jesus mit dem Tod kämpft, teilen die Soldaten seine Kleidung unter sich auf. Ja, sie würfeln sogar um sein Gewand. Die Würde des Menschen ist unantastbar. Aber gilt ein Gekreuzigter noch als Mensch? Wie viele menschenverachtende Taten gibt es? Es werden Kriege mit Waffen geführt und Attentate verübt, bei denen man dem Gegenüber nicht ins Gesicht sehen kann. Da ist nur noch ein gesichtsloser Gegner. Wie sollte da Skrupel aufkommen? Auch die zunehmenden Attentate zeigen die Verachtung des Menschen durch den Menschen. Da wird das Auto zur Waffe und verletzt beim fröhlichen Rosenmontagszug in Volkmarsen mehr als einhundert Menschen, und dem Täter ist das Alter und das Geschlecht seiner Opfer egal. In Hanau tötet ein Mann 10 Menschen, darunter auch die eigene Mutter. Sein Motiv lässt Rassismus vermuten. Wahrscheinlich wollte er Aufmerksamkeit für seine Theorie, seine Wahnvorstellung von einer Überwachung durch den Geheimdienst.

Wo der Mensch den Menschen verachtet, bleibt Gott ihm doch zugewandt, weil Gott immer derselbe ist, der den Menschen als sein Gegenüber gewollt und geschaffen hat.


Sprechen wir nun unser Gebet dazu

Herr Jesus Christus,
du hast am eigenen Leib erfahren, wie unmenschlich Menschen sein können und den seelischen Schmerz der Verachtung ertragen. Wir bringen dir die Menschen, die Opfer von sinnloser Gewalt wurden, die traumatisiert und an Leib und Seele verletzt sind. Wir bringen dir die Menschen, die erfahren mussten, dass kein Ort auf dieser Welt wirklich sicher ist vor Anschlägen. Lass ihre Wunden heilen, die sichtbaren wie die unsichtbaren.
Amen.


Liedvorschlag

Mit lauter Stimme (GL 162)