Bibliotheksmitarbeiterin Monika Dörr zu Besuch bei Christine Ferrari „Die Safranfrau“
Walldürn. Heute ist der letzte Tag unserer 14-tägigen Marokkorundreise, wir fahren hinein ins Ourika-Tal. Leider regnet es (Regen der das Land braucht), aber dennoch freuen wir uns auf unser heutiges Programm. Auf dem Plan steht der Besuch des ANIMA Gartens von André Heller, zuvor besuchen wir „Le Paradis du Safran“. Das letzte Stück des Weges dorthin ist beschwerlich, es liegt weit abseits. Die Straße ist schmal, unser Kleinbus passt gerade so auf die Straße, rechts und links das Gebüsch und der Graben, in dem heute das Wasser des Regens rauscht. Wir vertrauen unserem Fahrer Lassen, der uns schon seit Beginn der Reise begleitet. Und dann stehen wir endlich vor dem Tor, sind angekommen. Ein freundlicher Mitarbeiter begrüßt uns und dann steht sie vor mir: Die Safranfrau - Christine Ferrari, eine Schweizerin, die vor vielen Jahren von der Schweiz nach Marokko ausgewandert ist. Sofort bin ich begeistert von dieser Frau, ihrer Ausstrahlung, ihrer Freundlichkeit. Sie begrüßt uns mit einem wunderbaren Glas Blütenwasser und erzählt uns mit viel Herzblut ihre Lebensgeschichte, wie sie sich hier ihr Paradies geschaffen hat. Wir erfahren alles über den Safrananbau, wie man echten Safran von gefälschtem unterscheidet. Safran ist eine Krokuspflanze. Frau Ferrari hat 600.000 Knollen angepflanzt, die im Herbst geerntet werden. Seit heute blühen die ersten zwei Safranblüten. Eine Blüte besteht aus sechs violetten Blütenblättern, innen sind die drei wertvollen Safranfäden – das rote Gold, das teuerste Gewürz der Welt. Sie hat viele Frauen beschäftigt, die ihr bei der Ernte helfen. Für ein Gramm Safran benötigt man 150 bis 200 Blüten, die von Hand gepflückt und verlesen werden. Der Rundgang durch den Garten ist trotz leichtem Regen einfach fantastisch und ich stelle mir vor, wie herrlich es hier erst bei Sonnenschein sein muss. Mein Blick schweift über die Plantage, den botanischen Biogarten mit den vielen Bäumen, Pflanzen und Kräutern und in der Ferne das Atlasgebirge. Eine Oase zum Wohlfühlen, ganz für die Sinne. Es gibt viele Plätze zum Ausruhen und Verweilen, einen Seerosenteich, alles wirkt einladend und gemütlich. Die Pflanzen sind alle beschriftet, was für eine Vielfalt. Ich rieche am Rosmarin, den duftenden Rosen, bestaune die Granatäpfel und vieles mehr. Überall gibt es Kleinigkeiten zu entdecken. Dann heißt es Schuhe ausziehen, es geht über einen langen und verwinkelten Barfußweg. Herrlich! Am Ende erwarten mich verschiedene Kräuterbäder in vielen aneinander gereihten Tongefäßen. Lange verweilen meine Füße in den einzelnen Gefäßen und ich genieße, eine Wohltat für die Füße. Das Wasser ist kalt, aber es tut gut. Der Abschluss bildet heute aufgrund des Wetters ein lauwarmes Fußbad bevor ich mir die Füße abtrockne und danach eines der vielen bereitgestellten Arganöle benutze, um meine Fuße damit zu massieren. Zum Abschluss wartet auf uns ein Kräuter-Safran-Tee, selbstgebackenes Safranbrot und Oliven aus dem Garten. Ich sitze hier mit meinen Freunden, wir unterhalten uns über das Erlebte und immer wieder schaut Christine vorbei, fragt, ob wir noch einen Wunsch haben. Zum Abschied nehmen wir uns nochmals in die Arme und ich bedanke ich mich bei ihr, dass ich sie habe kennenlernen dürfen.
Wer eine Reise nach Marokko plant, sollte unbedingt einen Besuch im „Le Paradis du Safran“ mit einplanen.
Das Buch „Die Safranfrau“ ist in unserer Bibliothek verfügbar. Tauchen Sie ein in die Geschichte einer starken Frau, die sich ihren Traum erfüllte.
Pressemitteilung, Monika Dörr