Dürmer Gebabbel
Die Walldürner Mundart früherer Jahre schöpfte aus dem Wortschatz und den Ausdrucksformen des fränkisch-pfälzischen Sprachraums. Von unseren Altvordern geprägte Wörter und Ausdrücke kamen im Lauf von Jahrzehnten hinzu und gaben dem „Dürmerischen“ seine besondere Lebendigkeit und Würze. Darin unterscheidet sich das „Dürmer Gebabbel“ von dem der Nachbarn in den umliegenden Orten, und was gleich ist in der Wortwahl, erfährt eine Umlautung. So sagt man z.B. in Walldürn: heem, rei, nee – in Höpfingen: hoom, roi, noo und in Hardheim: haam. nei, naa..
A - G | H - R | S - Z |
A
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abbl | jetzt, gerade eben | ||
achiern | agieren im Sinne von verulken, auf komische Art etwas | |||
darstellen | ||||
Äjer | Eier | |||
Ananas | Erdbeeren | |||
äwwer | jemand | |||
B
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Baasch | Base bzw. allgemein eine ältere weibliche Verwandte | ||
babbe | kleben | |||
babbeln | reden | |||
Bäule | kleiner Bau hinter dem Haus, der als Holzschopf, Geräteschuppen und Futterlege für das Kleinvieh diente | |||
Bagaasch | Verwandtschaft, Kind und Kegel, abwertend für Personengruppen | |||
Beck | Bäcker; durch Hinzufügen von Familien- oder Hausnamen wurde genauer unterschieden: der Güntersbeck, der Langebeck, der Müssigsbeck oder auch der Becke-Josep oder der Becke-Naaz usw. | |||
Bettsäicher | jemand der ins Bett macht | |||
Bibbeliskääs | Quark | |||
Blaatz | flacher, viereckiger Hefekuchen mit Obst-, Quark-, oder Streuselbelag | |||
bleetze | heulen, weinen | |||
Bobbe, Bobbescheese | Puppe, Puppenchaise (Puppenwagen) | |||
Böile | Gartenhäuschen | |||
böize | jemand erschrecken, meist im Scherz | |||
Böörzel | Kopf | |||
Bokärch | Empore in der Basilika | |||
Buggl | Hügel (Buggl nuuf oder Buggl nab), Rücken (mach keen Buggl) |
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Bummern Bummerndörre |
Tannenzapfen, Industriedenkmal in der Marsbachstraße zum Dörren (Trocknen) von Tannenzapfen |
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bussiern | eine Liebschaft haben | |||
D | Däsche | Tasche | ||
Dausche-Ohrn | Fausthandschuhe, benannt nach ihrer Form, die an die Ohren einer „Dausch“ d.h. eines Mutterschweins, erinnern | |||
dauß | draußen | |||
Deifel | Teufel | |||
dheem, deheem | daheim, zu Hause | |||
diebardaach | nahe Zukunft/Vergangenheit | |||
Dischdegg | Tischdecke | |||
dobbe | oben | |||
Dörmel dörmelich |
Schwächling schwach |
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Doudegräber | Bestatter, Totengräber | |||
Doul | Kanalschacht | |||
Dringerli | kleines Getränk im Tetra-Pack | |||
Dudde | Tüte, Tüten | |||
Duddel | Babynuckel, Schnuller | |||
dunne | unten | |||
duscheli | düster, dämmerig, im Zwielicht zwischen Tag und Dunkel | |||
E | ebbs | etwas | ||
ebbs kleens | Nachwuchs | |||
Emetz | Ameise | |||
F | Faschenaachtsbouz | Narr | ||
Fördz | Allüren, Schnickschnack | |||
Freggling | Frechdachs | |||
Fulz | Schimpfwort: verwahrloste(s) Mädchen/Frau | |||
G | Gäärtle | kleiner Garten bzw. das Holzgärtchen mit Zaun, | ||
in dem der Christbaum aufgestellt wurde | ||||
Gafferlatz | Kinderlätzchen | |||
ganne | Ausruf des Erstaunens und der Distanzierung | |||
gatting | passend, günstig, gelegen | |||
gauze | bellen | |||
geh mer lousch | hau ab | |||
Gelde | Waschzuber | |||
Glouwe | Pfeife | |||
Glumb | Nichts Gescheites, Minderwertiges Material | |||
Gmee | Stadtgemeinde | |||
gnürn | kneifen. zwängen | |||
Göiker | Hahn, Hähne. Auf den Kirchtürmen zeigen die „Kärchegöiker“ die Windrichtung und Veränderung des Wetters an | |||
Göikerlishof | Areal hinter der "Rose" | |||
Gosche | Mund, Mundwerk "halt dei Gosche" (halts Maul) |
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goweddeln | heftiges, mit Sturm verbundenes Schneien; „es goweddeld“ | |||
grabbenaachd | stockfinster, Situation schlecht bis miserabel | |||
Gräbbele | Besucherritze, Spalte zwischen zwei Betten | |||
Graffl | Kram | |||
Grumbern Grumbernbrüh |
Kartoffeln Kartoffelsuppe |
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(Eier-) Gschdörr | Kaiserschmarrn | |||
Gutsel | süßes Gebäck, auch Bonbon |
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