Eine Säule mit einer Szene aus dem Leidensweg Jesus im Walldürner Stadtwald

9. Station - Jesus fällt zum dritten Mal unter dem Kreuz

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9. Station - die Säule zeigt folgendes: Jesus fällt zum dritten Mal unter dem Kreuz

Bibelstelle Jes 57, 15

Denn so spricht der Hohe und Erhabene, der ewig Thronende, dessen Name «Der Heilige» ist: „Als Heiliger wohne ich in der Höhe, aber ich bin auch bei den Zerschlagenen und Bedrückten, um den Geist der Bedrückten wieder aufleben zu lassen und das Herz der Zerschlagenen neu zu beleben.“

Betrachtung

Jesus liegt am Boden, bedrückt, zerschlagen. Doch er steht wieder auf, um den Weg bis zum Ende zu gehen. Vielleicht wird das Kreuz, seine Last auch seine Stütze, an der er sich aufrichten kann. Wir mögen fragen, wie Gott das Leid seines einzigen Sohnes zulassen kann, doch er zeigt sich gerade im Leid Jesu als Mitleidender im Leid der Menschheit. Die Krise, die wir gerade erleben, richtet den Blick auf das Leid der Infizierten, auf die Anstrengungen der Politiker und Helfer in den verschiedensten Diensten, auf die Wirtschaftslage und auf die Situation der Menschen, für die die Maßnahmen gegen die Ausbreitung der Pandemie zunehmend schwieriger zu ertragen sind. Vor der Krise sprach man noch von den menschenunwürdigen Bedingungen in den Flüchtlingslagern und von Hilfemaßnahmen. Sind die Flüchtlinge die Vergessenen in der Corona-Krise? Ist ihr Leiden weniger leidvoll und weniger bedenkenswert? Es ist die Aufgabe von uns allen, von der Nabelschau wieder zum Weitblick zu gelangen, der auch die Not und das Leid abseits von Corona sieht.

Sprechen wir nun unser Gebet dazu

Herr Jesus Christus,
ein letztes Mal fällst du, bleibst liegen, bündelst die letzten Kräfte und stehst wieder auf. Wir bringen dir die Menschen, die auf der Flucht sind vor Krieg und Terror, die durch die Zerstörung ihrer Häuser und Städte keine Zukunft in ihrer Heimat sehen. Wir bringen dir die Menschen, die in Flüchtlingslagern ausharren und sich vergessen und verloren fühlen. Richte unseren Blick auf ihr Leid und lass uns helfen, wo wir können. Wo unsere Hilfe zu klein ist, da lass Wunder geschehen.
Amen.

Liedvorschlag

Ubi caritas (GL 285) - Gotteslobvideo: